Antibiotika in der Fleischproduktion
In aktuellen Medienberichten, teilte die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit mit, dass zuletzt in Österreich pro Jahr rund 60 Tonnen Antibiotika verkauft wurden.
Diese Mengen fanden in der Veterinärmedizin ihre Anwendung. In der Humanmedizin wurden 45 Tonnen Antibiotika eingesetzt.
Im Vergleich dazu wurden in Deutschland (über 81 Mill. Einwohner) 360 Tonnen im Humanbereich und 784 Tonnen im Veterinärbereich verbraucht. In Frankreich (rund 60 Mill. EW) gelangten im Jahr 2005
in der Humanmedizin 760 Tonnen und im Veterinärbereich mit 1.320 Tonnen Antibiotika zum Einsatz.
Diese verbrauchten Mengen seien ein "Warnsignal" für die Begleiterscheinungen der industriellen Tierhaltung bzw. der Massen-/( Über-)produktion. Hühner, Schweine und Kälber leiden millionenfach
unter inakzeptablen Haltungsbedingungen und erkranken daran.
Würden aber keine Antibiotika zur Anwendung kommen, würden in vielen Fällen die Tiere nicht einmal zum Schlachten durchhalten, weil sie in der Lebensmittelproduktion auf zu engen Raum und
zu schlechten Bedingungen gehalten werden.
Ein weiteres Problem stellt die Antibiotikaresistenz dar. Viele Bakterien lassen sich mitunter durch die ständige Anwendung der Antibiotika nicht mehr abtöten bzw. nicht mehr am Wachstum
hindern.
Aber nicht nur von kranken Tieren geht eine Gefahr für die Gesundheit der Verbraucher aus. Nach Ansicht des BfR kann mit Antibiotika belastetes Fleisch auch die Gesundheit der Verbraucher beeinträchtigen. Zudem ist bis heute umstritten, ob Antibiotika in der Tierhaltung auch einen Einfluss auf die Antibiotika-Resistenz beim Menschen haben, denn zum Teil werden die gleichen Antibiotika eingesetzt. Bei Infektionen mit sogenannten resistenten Keimen beim Menschen könnten diese Antibiotika dann möglicherweise nicht mehr helfen. Derartige Infektionen wären folglich schwieriger zu therapieren.